Die Teilnehmende an unseren workshop in Dänemark waren sowohl Vertreter der Partneorganisationen als auch aktive Mitarbeiter der dieser Organisationen. Z.B. von Afghanic e.V. hat Dr. Yahya Wardak und Mohammed Arif teilgenommen, Yahya Wardak ist sowohl als erster Vorsitzender des Vereins als auch as Dozent der Muttersprache seit vielen Jahren aktiv. Mohammed Arif ist auch als Dolmetscher, Sprachvermittler und Autor seit vielen Jahren aktiv und auch an den Sprachkursen beteiligt. Auch aus Österreich haben Dr. Fazel als Vertreter und als Dozent. Wie Malalai Stanekzai als Frauenbeauftragte des Vereins und als Lehrerin der Sprachkurse dabei gewesen.

Diese haben über ihre Erfahrungen in den einzelnen Ländern ausgetauscht. Die Autoren haben ihre Bücher wie auch Wörterbücher vorgestellt.

In Dänemark war für alle sehr interessant, dass zum Unterricht die ganzen Familien kamen und auch gemeinsam gekocht haben und gemeinsam gegessen und miteinander Zeit verbracht. Für alle WorkshopteilnehmerInnen war dies eine neuer und sehr interessanter Ansatz und einige wollten die auch in ihren Ländern versuchen umzusetzen.

LTTA Meeting in Dänemark ist ein wichtiger Teil dieses Projekts. In diesem Meeting hatten wir die Gelegenheit weitere Mitglieder der Projektpartner zu treffen und dürften somit vielseitige Erfahrungen, Informationen und Aktivitäten von allen Seiten sammeln und eigene teilen.

Einige wichtige Erwähnungspunkte, auf die wir besonderen Wert legen, davon lernen und in unserem Muttersprachenkursen verwenden und weiterentwickeln werden, sind unter anderem:

  • Die Lernmethode von „Afghan Cultural Association in Denmark“. Was für uns besonders interessant war, dass man bei diesem Verein nicht nur die Möglichkeit hat die Sprache zu lernen, sondern sich auch treffen kann. Sie haben für eine große Raummöglichkeit gesorgt, wo sie mehrere Klassen (Sprachstufen) gleichzeitig führen können.  Die Familien der Schüler und Lehrer treffen sich nach dem Unterricht, kochen und kommunizieren in der Muttersprache miteinander. Ein sogenanntes Familientreffen findet wöchentlich nach dem Unterricht statt. Dabei wird die afghanische Kultur und das Miteinanderleben nicht vergessen. Die Kinder dürfen Sport machen und sich austoben. Da bei uns in Österreich so eine Raummöglichkeit noch fehlt, wollen wir dies auch in Österreich je nach Möglichkeiten einführen und daran arbeiten. Dabei wollen wir dafür sorgen, dass wir weitere Mitglieder finden, die an unseren Sprachkursen teilnehmen.
  • Ein weiterer Punkt war die Sitzung mit Mitgliedern des dänischen Kulturvereind und bekannten, afghanischen Persönlichkeiten im Sprach- und Literaturbereich in Dänemark. In dieser Sitzung hatten alle Vereine und Persönlichkeiten Präsentationen über deren Erfolge, Aktivitäten und weitere Ziele. Jedoch war dabei der Fokus auf die Wichtigkeit der Muttersprache, inwiefern man diese an die Kinder und Erwachsene weitergeben kann und weiters auch fördern kann. Wir haben die Chance gehabt mit afghanischen Medien (Afghan Ghag, Denmark/Bahaar Television, Los Angeles/Voice of America)  Interviews zu führen. Dabei haben wir über das laufende Projekt, sowie über unsere Sprachkurse und den dazugehörigen Problemen und Herausforderungen berichtet. Anschließend haben wir uns an die afghanische Community gerichtet, was uns natürlich sehr erfreut, weil das ein positiver Schritt für uns ist.
Zoom-Vortrag

Mit diesen Präsentationen und Diskussionen konnten wir Erfahrungen sammeln und Ideen nach Österreich mitnehmen. Wir durften, unter anderem, auch den norwegischen Sprachwissenschaftler Prof. Finn Thiesen wiedersehen, der, inklusive Pashto, 29 Sprachen spricht. Im Jahr 2008 hat er an einem Seminar „Jede Sprache ist eine neue Welt – Das UNESCO Jahr der Sprachen“ teilgenommen, welches von „Afghan Wulas“ Kultur und Sportverein organisiert worden ist. Es hat uns sehr gefreut, dass wir ihn unerwartet wiedersehen konnten und reden dürften. Solche Meetings sind informationsvoll und wir konnten mit viel neuem Wissen das Meeting verlassen, jedoch hat uns die Teilnahme der Frauen und Jugendlichen stark gefehlt. Wir hoffen, dass wir dadurch mehr Menschen motivieren, an solchen Meetings und Seminaren teilzunehmen und zu engagieren.

  • Ein nächster Punkt ist, dass wir die Möglichkeit hatten mit erfahrenen Schriftstellern, Journalisten, Personen und Vertretern von Organisationen aus dem Bereich Literatur und Muttersprache, über ZOOM zu diskutieren und sprechen.
  • Weiters haben wir diverse, fertige Materialien über die Muttersprache von Persönlichkeiten und Partnern des Projekts gesehen, sprich wir durften auf fertige Lernbücher und Wörterbücher einen Blick werfen. Dabei sind wir zum Entschluss gekommen, dass ein einheitliches, standardisiertes Lehrbuch/Übungsbuch fehlt. Unsere zukünftige Bestrebung wäre, dass aus den gewonnenen Erfahrungen und Informationen ein einheitliches und standardisiertes Lehrbuch und Übungsbuch für Schüler/innen erstellt werden sollte. Ein Leitfaden für Sprachlehrer/innen wäre auch erforderlich.  Außerdem wünschen wir uns, dass die Vereine Serien usw. auf die Muttersprache übersetzen, damit kleine Kinder, bevor sie überhaupt noch lesen und schreiben können, die Sprache gut sprechen lernen.

Dr. Fazel Rahman, Dr. Malalai Stanikzai, Sarina Rahman, Austria, Vienna, 30.11.2021

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